TARKAN
TARKAN
Tarkan Tevetoglu wurde am 17. Oktober 1972 in Alzey (Rheinland-Pfalz) Deutschland geboren. Seine Kindheit verbrachte er dort als Sohn türkischer "Gastarbeiter". 1986 entschloss sich seine Familie in die Türkei zurückzukehren. 1986 geht Tarkan nach Karamürsel in der Nähe von Istanbul, wo er eine klassische Musikausbildung in einem der Konservatorien absolviert und erste Auftritte hat.
1991 kehrt die Familie nach Deutschland zurück. Im selben Jahr nimmt Tarkan zusammen mit Mehmet Söğutoğlu von "İstanbul Plak" sein erstes Album auf, das sich in kurzer Zeit über 700.000 Mal verkauft. Kaum zwei Jahre später erscheint seine zweite Platte, die eine Verkaufszahl von insgesamt fast 3 Millionen erreicht. 1995 siedelt er nach New York um; dort besucht er zwei Jahre lang das Baruch College und veröffentlicht 1997 seine dritte Platte "Ölürüm Sana" die sich ca. 4 Millionen Mal (weltweit) verkauft.
1999 hat er in Deutschland seinen bisher größten Erfolg mit dem 'Best-of-Album' TARKAN (von Polygram) mit der Single "Şımarık" ("Frech, Verwöhnt"). Dieses Lied dürfte der weltweit bekannteste türkischsprachige Popsong sein, denn er wurde in Monaco mit einem World Music Award ausgezeichnet und wurde inzwischen auch schon gecovert. Konservative türkische Kreise lehnen den erfolgreichen Sänger aufgrund vorgeblich obszöner Texte und unangemessenem Auftreten ab. Ab 1998 gerät Tarkan in Konflikt mit türkischen Behörden, die von ihm die Ableistung des Wehrdienstes fordern. Schließlich geht er 2000 für eine verkürzte Zeit (1 Monat) und einer Geldzahlung an die Türkei von 16.000$ zum Militär, bevor er seine vierte Platte "Karma" veröffentlicht. Im gleichen Jahr versuchte ein Erpresser vergeblich, Tarkan wegen angeblicher Homosexualität unter Druck zu setzen. Als Tarkan den Forderungen des Erpressers, 135.000$ zu zahlen, nicht nachkommt, gibt dieser Fotos an die türkische Boulevardpresse weiter[1], die vorhandenen Gerüchten neuen Auftrieb geben. Tarkan bestreitet, homosexuell zu sein und begründete die Fotos in einem späteren Interview damit, dass er zu jener Zeit allenfalls "verwirrt" aber "nie schwul" gewesen sei[2].
Tarkan ist in der Türkei mehr als ein Sänger. Er ist für viele Jugendliche ein Idol. Er war der erste große Künstler, der in der Öffentlichkeit/in den Medien einen Ohrring trug. Millionen von jungen Männern schauen Tarkan, der seit 1993 Trendsetter für die gesamte Türkei ist, die Frisuren sowie seinen Kleidungsstil ab. Tarkan wurde so in der Türkei aber auch in Deutschland die Symbolfigur eines neuen, modernen türkischen Männerbildes, das gründlich mit der Vorstellung des türkischen Machos aufräumt. Unterstrichen wird dies auch durch das allgemeinpolitische Engagement Tarkans, etwa nach Erdbebenkatastrophen oder nach der Tsunamikatastrophe.
Tarkan ist der erste und bislang einzige Popmusiker der Türkei, der zum Weltstar wurde. Seine Songs werden weltweit gespielt und in Clubs in den USA oder Lateinamerika ist er mehr als ein Geheimtipp. Er gab bereits Konzerte in Fußballstadien in u. a. Buenos Aires und Kairo, trat in London im altehrwürdigen Alexandra Palace (1999) sowie im Olympia in Paris auf. Er schaffte es in die Charts unter die Top 5 in Belgien, Frankreich, Russland, Deutschland, Bulgarien, Rumänien und Holland.
Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea sang Tarkan für die türkische Nationalmannschaft das Lied "Bir oluruz yolunda" (Auf deinem Weg vereinen wir uns). Zu diesem Song gab es auch einen Videoclip. Der Song begeisterte die türkischen Fußballfans, überall im türkischem TV wurde der Clip gespielt.
Als einer der seltenen Künstler in der Türkei verfügt er über lukrative Werbeverträge mit Pepsi, Avea (Mobilfunk) und OPet (Mineralölkonzern). 2004 wurde sogar ein Parfüm unter seinem Namen auf den Markt gebracht.
Im Oktober 2005 veröffentlichte er seine erste englische Single "Bounce" unter seinem eigenen Label "Hitt Müzik" in der Türkei. Das Album "Come Closer", das unter anderem "Bounce" enthält, ist am 7. April 2006 unter "Universal" erschienen. Am 31.Juli 2006 hatte die zweite Singleauskupplung "Start the Fire" Mousse T. Remix aus dem Album "Come Closer" nach etlichen Verzögerungen Videopremiere.